13.07.07

Preisvergleich: Alles neu und kaputt

Freitag der 13. im wahrsten...: Preisvergleich wollte sich neu "erfinden" und ist dabei kaputt gegangen.
Bisher sah die Meinungsplattform Preisvergleich genau so aus wie der Konkurrent Ciao. Darüber, ob das nun nicht mehr sein durfte oder sollte, will ich gar nicht spekulieren, aber die Plattform wurde grunderneuert. Dass PV sich selbst neu erfunden hat, kann man leider nicht wirklich sagen, weil die Firma bei diesem Relaunch Funktionen und Optik bereits vorhandener Kontakt-Communities ihres Produktportfolios recyclet.
Bei dem Umstieg auf die neue Community-Software ist PV allerdings mindestens ein extremer Fehler unterlaufen. Die Userdaten - ich hatte zum Glück kaum etwas angegeben - waren öffentlich zu sehen, teilweise wurden Passwörter und Nicknames geändert, so dass sich einige nicht mehr einloggen konnte, dafür andere deren Daten einsehen konnten, einige Berichte waren verschwunden ... Kurz gesagt, alles ging drunter und drüber, was eine Massenabwanderung der Userschaft nach sich zog.
Wem diese Umstände noch nicht gereicht haben, der bekommt einen weiteren Anlass, der Plattform den Rücken zu kehren: Neuerdings wird man gezwungen, ein Paypal-Konto zu führen, wenn man seine Vergütung ausgezahlt haben möchte und das geht ja wohl gar nicht! Dementsprechend werde ich dort keine Testberichte mehr schreiben, denn ich denke nicht daran, mir für die paar Euro das gebührenpflichtige Paypalkonto einzurichten.
Trotzdem werde ich erstmal dort angemeldet bleiben, denn PV wartet auch mit einer Reihe neuer Funktionen auf. Dazu zählen Fotoalben mit unbegrenzter Kapazität, Kommentar- und Bewertungsfunktion, Blog, Chat, Nachrichten (PN) und "Anstupsen".
Die Fotoalben finde ich durchaus annehmbar, habe sie ausgiebig getestet und mir die ersten Fotoalben für meinen Blogg eingerichtet. Mir gefallen die Kommentar- und Bewertungsfunktionen. Nun werde ich gespannt abwarten, ob ich von PV tatsächlich dauerhaft diesen Speicherplatz zur Verfügung gestellt bekomme, obwohl ich nicht gedenke, mich über Gästebuchkommunikation und PNs hinaus in die Community einzubringen. (Update: Die Fotoalben habe ich auch wieder entfernt!)
Eine Blog-Funktion gibt es jetzt auch. Seltsam, da es viele gute Bloganbieter gibt, und man nicht weiß, wie lange PV am Markt bleibt. Aber fast jede Community bietet jetzt auch eine Blogfunktion für die User an. Die Meinungsschreiber haben die Blogs genutzt, um erstmal zu meckern. Normalerweise benutzen wir das Profil oder die Visitenkarte, um uns darzustellen, Neuigkeiten (z.B. "Bin im Streik, wegen der schlechten Zahlungsmoral!") oder kurz die Meinung zu sagen. Da PV eine solche Funktion - derzeit - nicht anbietet, ergibt es sich logisch, daß diese Blogs umfunktioniert werden. Das ist typisch für die Userschaft, das ist ihr Charakter und ich finds gut. *gg*
Eine weitere neue Seltsamkeit nennt sich "Anstupsen", wo ich nicht wüßte, wozu das gut sein soll. Der Chat funktioniert (noch) nicht. Ich bin gespannt, ob die User chatten werden, weil der bisherige (IRC-)Chat immer leer stand, wenn ich da war. Aber schön wäre es schon.
Also trotz allem Ärger hat es doch Spaß gemacht, das "neue" PV zu besichtigen.
Übrigens habe ich herausgefunden, daß es bei zumindest einer der Schwesterplattformen ebenfalls Sicherheitsprobleme (auch hier!) gab, und zwar bereits im Herbst letzten Jahres. Da der Firmenchef wohl einen studentischen Blogger mit einer Klage bedroht hat, als er auf die Sicherheitslücke hinwies, wurde die Story quer durch Kleinbloggersdorf verlinkt, hat nun Google-Treffer ohne Ende und so entwickelte sich aus dem Datengau bald ein PR-Gau.



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10.07.07

Zattoo: TV im Netz

Seit Anfang Juni dieses Jahres hat die Züricher Firma Zattoo auch für Deutschland das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm live ins Netz gestellt. Die privaten Sender sollen später folgen. Begonnen hat der Internet-TV Player in der Schweiz, dem Heimatland von Beat Knecht, einem der Begründer, dann folgte Ende März Großbritannien, im April kam Dänemark dazu ... und nun auch wir. Seit wann und warum gibt es Grenzen im iNet? Weil Zattoo für das Netz-Fernsehen in jedem Land gesonderte Lizenzverträge mit den Programmanbietern aushandeln muss und deren Zustimmung wohl recht teuer ist. Daher werden auch in Deutschland nach und nach immer mehr Sender dazukommen.
Finanzieren will sich Zattoo durch Werbung, es ist für den Internetzuschauer kostenlos.
Zattoos benötigt eine Standard-Downloadgeschwindigkeit von 400KB/Sekunde, so dass ein einfacher DSL-Anschluss reichen sollte.
Zattoo arbeitet mit der peer-to-peer-Technologie (P2P), die auch von den Konkurrenten Babelgum und Joost sowie von Musiktauschbörsen benutzt wird. Das Prinzip ist eine Art Vernetzung und Weiterverteilung unter den Usern, so dass der Internet-Stream von einem auf den anderen Rechner geleitet wird. Daher läuft Zattoo besonders gut, je näher sich andere aktive Zattoo-Nutzer befinden. Je weiter die User real voneinander entfernt sind, desto eher und mehr kann es zu Aussetzern kommen.
Quelle: Spiegel.de
Ich habe mir die Desktop-Software heruntergeladen und musste mich für die Nutzung anmelden. Die Daten werden weder bei dem Anmeldevorgang noch später überprüft, wie inzwischen Freunde von mir herausgefunden haben, da sie fiktive Daten angegeben hatten. Aber die IP-Adresse wird auf den Standort hin überprüft. Einloggen brauche ich mich nun nicht mehr. Es reicht, auf das kleine Symbol zu klicken.
Die Bedienerführung ist sehr einfach.
Das Fernsehsignal kommt mit einer Verspätung, die bei mir etwas mehr als eine Minute beträgt.
Das Fenster muss ziemlich klein gemacht werden, damit die Bildquali nicht pixelig wird.
Die Werbung wird bei fast jedem Programmwechsel kurze Zeit eingeblendet. Leider dauert es sehr lange, bis das nächste Programm geladen wird, was ich ziemlich nervig finde
Die Aufnahme des Fernseheprogramms über die Player-Oberfläche ist verboten und wird daher von Zattoo unterbunden, um das Copyright zu wahren.
Per W-Lan-Verbindung hatte ich viele Aussetzer und bin daher wieder auf Kabel umgestiegen, seitdem läuft es bei mir gut.
Besonders interessant ist das Angebot für unterwegs, evt. als Ergänzung zum DVBT-Fernsehstick, der nicht überall Empfang bekommt.
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