


Magnetresonanztomographie (MRT) wird auch Kernspintomographie oder NMR (nuclear magnetic resonance imaging) genannt. Erklären kann ich euch die ganze Sache logischerweise nicht, höchstens soweit dass mit einem Magnetfeld gearbeitet wird und Teile im Kopf darauf reagieren. So ist es möglich sich das Gehirn in Schichten anzusehen und davon Bilder zu erstellen.
Was ich euch aber genau erklären kann, ist mein Erlebnis. Ich ging im Krankenhaus in die Röntenabteilung und meldete mich bei der Sprechstundenhilfe.
Nun bekam ich eine Partientenaufklärung mit anschliessendem Fragebogen und einen MRT-Fragebogen, die ich ausfüllen musste. Die Patientenaufklärung seht ihr als Foto und darunter befanden sich noch folgende Fragen:
1. Sind Sie Träger eines Herzschrittmachers?
2. Haben Sie eine künschtliche Herzklappe?
3. Haben Sie Metallteile in ihrem Körper, wie z.B. Prothetik, Insulinpumpe, Ohrimplantate, Gefässclips, Granatsplitter, Port, Spirale, Zahnspange oder Nadeln?
4. Tragen Sie ein Piercing?
5. Wurden Sie am Kopf oder Herz schon einmal operiert?
6. Könnten Sie schwanger sein? Stillen Sie?
7. Sind bei Ihnen Allergien bekannt, wie z.B. Heuschnupfen, gegen Penicillin, Jod, Pflaster, lokales Betäubungsmittel, Kontrastmittel oder anderes?
8. Leiden Sie unter Platzangst?
9. Haben Sie Tätowierungen oder Permanent-Make-up?
10. Haben Sie metallischen Schleifstaub in den Augen?
11. Sind Sie Träger einer künstlichen Augenlinse?
12. Ist bei Ihnen eine Nierenerkrankung bekannt?
Auf dem MRT-Fragebogen sollte eingetragen werden:
1. Art der Beschwerden, Dauer der Beschwerden, welche Seite? Seit wann?
2. Unfall, Vorerkrankungen / Operationen (z.B. auch Tumorleiden / chron. Erkrankungen) Welche Art von OP? (wann und was?)
3. Voruntersuchungen (z.B. Röntgen, Ultraschall, CT, MRT, PET - wo und wann)
Anschliessend dauerte es noch eine Weile im Warteraum, bis ich in eine kleine Kabine gerufen wurde. Die Mitarbeiterin fragte einige der Fragen noch einmal. So z.B. ob ich ein Piercing habe. Anscheinend wollen sie in einigen Punkten besonders sicher gehen. Was bitte ist (Frage 10) metallischer Schleifstaub in den Augen? Das hätte ich fragen können, habe ich in der Aufregung aber völlig vergessen. In dieser Kabine sollte ich mich aller magnetischen Gegenstände entledigen, so auch dem BH, mit dem magnetischen Metallbügeln. Nur noch mit T-Shirt, Slip, Socken und Schuhen gekleidet wartete ich nun, bis ich in den Behandlungsraum gerufen wurde.
Dort stand das riesige Ungeheuer von Maschine, was ihr auf dem Foto sehen könnt. Ohne Schuhe legte ich mich auf die Liege. Ich bekam von der Mitarbeiterin Kopfhörer auf die Ohren und eine Notfallklingel in die Hand gedrückt. Nun warnte sie mich noch mal mündlich, dass es gleich sehr laut würde und falls ich es nicht mehr aushalten könne oder sonst etwas mit mir sei, kann ich die Notfallklingel betätigen. Ausserdem sollte ich mich während der Untersuchungszeit, die bei mir für 10 Minuten angesetzt war, nicht bewegen.
Still halten war gar nicht so einfach, weil immer wieder plötzlich erschreckend laute Geräusche einsetzen. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich sehr geräuschempfindlich und schreckhaft bin und daher ständig zusammenzucke. Erst fing es mit einem Klopfen an, leise, dann laut, dann unterschiedliche Töne. Es war auch ein Surren zu hören, Metallschläge, metallisches Kreischen wie auf einer Baustelle. Also verschiedenste furchtbare Töne, bei denen ich keine Regelmässigkeit erkennen konnte, so dass ich mich bei jedem lauteren Ton von neuem erschrocken habe. Ohne Kopfhörer wäre es wohl gar nicht auszuhalten gewesen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich die Stimme der Mitarabeiterin, die mir Mut machen wollte, und etwas sagte, wie schön durchgehalten und nun sind es nur noch 2,5 Minuten. Ich war sowas von froh, als diese 2,5 Minuten auch noch vorbei waren! Dieses MRT ist die reinste Geräusch-Folter für mich gewesen und ich hoffe, dass ich es nie wieder durchführen lassen muss.
Anschliessend wurde ich wieder in die kleine Kabine geschickt, wo ich mich anzog und erneut wartete, bis die Mitabeiterin kam und mir eine CDRom gab. Die restlichen Ergebnisse wollte sie in zwei Tagen meiner Hausarztpraxis zusenden.
Zu Hause angekommen, war ich natürlich neugierig auf die CDRom, aber wie das so ist, kann man die Bilder als Laie nicht interpretieren. Ich darf mich also bis zum nächsten Arzttermin gedulden.
Die Fotos lassen sich fast alle grossklicken.