25.06.07

Operation in der Zahnklinik

Erstmals war ich in einer dieser neuen Zahnkliniken, da ich mir von der Größe einer Klinik schnellere und flexiblere Termine versprochen habe und zwei dieser Kliniken in meinem Wohnumfeld liegen. Nun weiß ich aber zu berichten, daß man trotzdem einem Arzt zugewiesen wird, und sich nach dessen Terminkalender zu richten hat. Der einzig wirkliche Pluspunkt der Größe dieser Kliniken wäre dann wohl, wenn man als Notfallpatient kommen muß.
Nach der Anmeldung im Erdgeschoß bin ich mit dem Fahrstuhl in eines der höheren Stockwerke gefahren. Von dort - aus dem Fenster heraus - habe ich das Foto auf den Potsdamer Platz geknipst. Gerade bewunderte ich noch die kunstvollen und geräumigen Wartezimmer, von denen ein Teil auf dem Bild zu sehen ist (anklicken und vergrößern) als ich auch schon aufgerufen wurde.
Bevor der Dentist mit der Operation begann, legte er ein grünes Tuch auf mein Gesicht, das ein viereckiges Loch enthielt, durch welches hindurch er in meinem Mund arbeitete. Diese Verfahrensweise habe ich heute zum ersten Mal kennengelernt, obwohl es bereits meine dritte Zahn-OP war. Ich fand es komisch, ein Tuch auf dem Gesicht zu haben, durch dessen grünes Material ich nicht hindurchsehen konnte. Ohne beobachten zu können, welche Instrumente er nahm und wann er beginnt, die Wunde zu nähen..., war ich ausschliesslich auf das Gefühl reduziert und fühlte mich unbehaglich. Für ihn wird dieses Tuch wohl ein Schutz vor Ablenkungen sein, z.B. angsterfüllten Patientenaugen ... Er hat während des Eingriffs überhaupt nicht mit mir geredet. Als er die Abdeckung von meinem Gesicht nahm, wirkte das Licht sehr hell auf mich und ich fühlte mich verwirrt. Kaum hatte ich wieder visuellen Kontakt zu meiner Umwelt, schüttelte er mir auch schon die Hand, hielt im Weglaufen kurz inne, zählte Getränke auf, die ich nicht zu mir nehmen darf, Aktivitäten, die ich zu unterlassen habe und schwupp - weg war er. Mundausspülen oder Blut von den Lippen wischen, was ich von anderen Zahnärzten bisher gewohnt war, fiel in diesem Zahnklinikum weg. Über diese Art von Sparmaßnahme habe ich mich schon sehr gewundert. Also so hatte ich mir das alles nicht vorgestellt! Von daher muß ich nach der ersten Behandlung sagen: in einer normalen Zahnarztpraxis bin ich bisher immer besser behandelt worden. Vermutlich werde ich in dieser Klinik kein Stammpatient.
Zu Hause angekommen hielt die Betäubung noch etwas an, und dann hieß es: je besser ich meine untere Gesichtshälfte wieder bewegen konnte, desto stärker wurden die Schmerzen. Da mein Kreislauf ebenfalls schlapp machte, habe ich mich hingelegt, und gemeinsam mit einem Kühlakku den Nachmittag verpennt.

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