18.08.08

Pixlr

Ich habe gerade ein Online-Bildbearbeitungsprog namens Pixlr gefunden, das momentan in der Beta-Phase ist und flashbasiert im Browser läuft. Die Benutzer-Oberfläche ist mit Photoshop vergleichbar. Funktionell könnte man das Tool als Lightversion vom Meister der Disziplin bezeichnen. Welche Features es hat und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, erfahrt ihr, wenn ihr den Post weiterlest.

Einige der Features:
- Bildgrösse
- Auswahl markieren (Rechteck, Lasso)
- Bild drehen und spiegeln
- Pinsel
- Kopierstempel, Radiergummi, Wischfinger
- Filter: Verzerrung, Scharf- und Weichzeichner ...
- Ebenen und Layer
Dies sind nur mal die wichtigsten Funktionen, die mir bisher ins Auge gefallen sind.
Auf YouTube sind verschiedene Erklärungsvideos zu Pixlr zu finden.

Alles kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Da ich bei Photoshop - nach an meinen Bedürfnissen orientiert - eingearbeitet bin, hatte ich erwartet, mit Pixlr sofort loslegen zu können. Doch meine Erfahrungen sind alles andere als erbaulich:

Freistellen: Anfangs schneide ich die meisten Fotos erstmal zurecht, um das Objekt grösser rauszubringen, weil das Foto ohnehin kleiner werden soll und / oder um eine bessere Symmetrie zu erhalten. Bei Pixlr funktioniert das leider nicht: Zwar ist die Funktion zum Markieren vorhanden, aber das Problem beginnt bereits damit, dass ich während des Aufziehens des Bereichs nicht sehe, wo meine Markierung verläuft. Problem Nr. 2: Wenn die Markierung nicht perfekt sitzt, was sehr wahrscheinlich ist, da ich sie ohne interaktive Rückmeldung gesetzt habe, kann ich sie nicht mehr verschieben und muss von vorne beginnen. Hätte ich es tatsächlich geschafft, blindlings eine Markierung perfekt anzubringen, dann bin ich mit dem Problem Nr. 3 konfrontiert: Ich finde keinen Befehl "Freistellen" und nichts Vergleichbares. OK *grummel* Freistellen geht nicht! und damit kann ich schon kaum noch etwas mit dem Programm anfangen.
Das Kleinskalieren ist bei mir normalerweise der zweite Schritt. Wie auch bei Photoshop klickt man hier auf Bild --> Bildgrösse und kann die gewünschten Masse in Pixel eingeben. Das funktioniert.
Beschriftung: Was im Photoshop mit dem Buchstaben T wie Text bezeichnet ist, trägt hier den Buchstaben A. Die Schriftgrösse ist normal variabel, aber die Schrifttypen finde ich nicht ausreichend. Der Font, den ich üblicherweise benutze, ist nicht vorhanden. Wenn ich aufgehört habe zu schreiben, kann ich auf der Ebene nicht weiterschreiben, und somit auch keine Tippfehler korrigieren. Auch Verschieben kann ich den Schriftzug nicht, was ein weiteres grosses Manko ist. Normalerweise verbiege ich den Schriftzug noch etwas, z.B. so, dass ein Bogen entsteht. Auch das geht mir Pixlr nicht. Durch eine Reduzierung der Deckkraft des Schriftzugs erstelle ich mir für jedes veröffentlichte Bild ein Wasserzeichen, was als Signatur besonders effektiv gegen den weit verbreiteten Bilderdiebstahl ist. Leider kann ich hier die Deckkraft nicht verändern, obwohl ein Feld dafür vorhanden ist. Anstelle von Stilen gibt es hier etwas komisches, das mir auch nicht weiterhilft. An dieser Stelle sehe ich mein Experiment als gescheitert an. Denn wenn ich aus einem Café, Hotel oder von wo unterwegs auch immer ein Bild in den Blog laden will, muss es vorher nach den o.g. Kriterien bearbeitet werden, sonst ist es schnell gestohlen. Schade!
Die Fotos lassen sich fast alle grossklicken.
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10.08.08

Pennergame

Witzig-provokant oder diskriminierend? Anstoss zum Nachdenken oder Anzeichen von weiterer Verrohung der Gesellschaft? - und darf man das überhaupt?
Ihr habt richtig gelesen; es nennt sich tatsächlich Pennergame und ist ein öffentliches, kostenloses Browsergame, was in die Kategorie Strategiespiel einzuordnen ist. Es funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie das Schamhaar-Spiel. Auf der Internetseite wird der Surfer mit folgenden Worten empfangen: "Du bist ein untalentierter Penner am Hamburger Hauptbahnhof und kannst weder Lesen noch Schreiben.
Doch du hast das Ziel endlich Reich zu werden. Lerne Lesen und Schreiben um endlich Plakate vor dir aufzustellen um auf dich aufmerksam zu machen.
Lerne Gitarre spielen um Leute zu beeindrucken, miete dir einen Einkaufswagen um Pfandflaschen zu sammeln, werde Trickbetrüger und klaue anderen Menschen Uhren, Brieftaschen und Schmuck." Das Ziel besteht für die Spieler sich vom "Penner" zum Besitzer einer Villa hochzuarbeiten.
Spielekenner wissen, hier wurde das altbekannte Konzept vom Tellerwischer zum Millionär von Strategiespielen, wie z.B. dem c64-Spiel “From Rags to Riches” in eine neue Kulisse gesetzt.
Hiermit wurde ein Spiel geschaffen, was eine Menge Angriffsfläche für Kritik bietet. Allem voran wäre die abwertende Bezeichnung "Penner" für Obdachlose zu nennen. Weiter geht es mit dem Spieleablauf, in dem alle Untugenden, die sich immer wieder mit dem Phänomen der Obdachlosigkeit in Zusammenhang bringen lassen, wie etwa das Saufen, Prügeln, Stehlen, in diesem Prinzip zur klischeeartigen Lebensart der Obdachlosen festzementiert wird. Das schnelle Gegenargument kennen wir alle: Es ist doch nur ein Spiel. Aber dagegen lässt sich die Behauptung oder Vermutung des Unvermögens von Spielern setzen, die Realität eindeutig vom Spiel zu unterschieden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Spam von Bettellinks. Das sind Links von einzelnen Spielern, die zu diesem Pennergame führen und dem Spieler eine Spende an Spielgeld einbringen.
Meine Meinung:
Die Neuauflage eines alten Konzepts mittels einer veränderten Kulisse ist an sich schon mal nichts ganz tolles. Das Brechen von Tabus, um den Eindruck zu erwecken, es würde sich um etwas noch nie dagewesenes handeln, ist auch keine Neuerfindung. Tabus wurden schon viele gebrochen und nun sind die Obdachlosen dran - das gab es so noch nicht und die können sich auch nicht gegen die Herabwürdigung und Instrumentalisierung wehren. Was mir an diesem Vorgehen nicht passt, ist, dass ausgerechnet Menschen, denen es verdammt schlecht geht, zu Spielfiguren degradiert werden, diese mit einem miesen Schimpfwort betitelt werden, sogar Bilder von Obdachlosen zu sehen sind. Für mich sieht es aus, als würden sich die Spieler auf deren Rücken amüsieren und die Spielebetreiber mit ihnen ihr Geld verdienen.

Update 31.10.2008:
Nun, wo das Online-Game ca. drei Monate im Netz steht und sich grosser Beliebtheit erfreut, wurde auch die offizielle Presse aufmerksam.
ZDF - Bericht in Heute von/mit Thorsten Schaubrenner auf Youtube

Update 14.11.2008:
SPD-Abgeordnete Ksenija Bekeris fordert Einstellung des Spiels.
Die Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ksenija Bekeris hat den Antrag eingereicht, um für die Einstellung des Pennergames zu sorgen, weil sie darin einen Verstoss gegen den §3 unseres GG sieht und konkret gegen die Würde obdachloser Menschen.

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01.08.08

abgehakt


Mal wieder richtig Frust rauslassen? Nachbar, Kassiererin, Kollegen... alle doof? Du solltest vielleicht mal wieder in den Wald fahren, um dort einen lauten Urschrei rauszulassen, oder du schreibst dir deinen Frust von der Seele. Die Seite abgehakt - früher "Froschkönig" - ist wieder online. Froschkönig wurde schon in den 90er Jahren entwickelt, ging aber mehrfach off, wurde umgebaut und nun auch umbenannt und ist nun also als "abgehakt" wieder im Netz. Im Gegensatz zu früher, wo es ausschliesslich um Ex-Partner ging, stehen nun Rubriken wie z.B. Kollegen, Vorgesetzte, Nachbarn, Mütter, Verwandte ... zur Verfügung. Ich finds ganz witzig, allerdings stelle ich mir die Frage, wer die Beiträge lesen soll. Gibt es Leute, die freiwillig den Frust von anderen lesen?
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