14.06.08

Neues Trekkingrad: Travel 400

Heute habe ich mir ein neues Fahrrrad geleistet. "Geleistet" ist aber eigentlich das falsche Wort, denn ich war bei Real und habe mir eines der Billig-Räder herausgesucht. Nicht wenige Modelle dort sind rein farblich dermassen belastet, dass ich mich in puncto Konzentration und Ausdauer durchaus gefordert sah, um ein Auswahl unter den optisch unauffälligeren Rädern zu treffen. Reifendicke, -grösse, -profil, Rahmenform, Art der Gangschaltung und wie viele Gänge, Form des Lenkers und natürlich der Preis waren meine Kriterien.
Als ich dann endlich mein neues Trekkingrad gefunden hatte, musste ich suchen, bis ich jemanden vom Personal fand. Ich machte grosse Augen, als ich erfuhr, dass kein Verkäufer mehr da war. "Und jetzt?" frage ich. Ich könnte mir das Rad selbst zusammen schrauben und damit zu Kasse gehen. Ja, klar, Service-Wüste Deutschland - also habe ich mir mein neues Fahrrad selbst zusammengeschraubt.
Zu Hause musste ich dann noch mal ran ans Werkzeug, denn die Schrauben mussten alle nochmal festgezogen und die Bremsen eingestellt werden. Das erste Problem zeigte sich beim Einstellen der Bremse: Diese schleifte hartnäckig und immer wieder.

Update 22.06.08:
Heute während einer kleineren Fahrradtour durch den Park kam ein Herr auf uns zu, als wir auf einer Parkbank pausierten. Mir fiel sofort auf, dass er ein Fahrrad von der selben Marke hat wie ich. Er suchte Rat, sah ganz verzweifelt aus und wollte sich mein Rad mal ansehen. Leider sprach er wenig Deutsch und verabschiedete sich bald wieder mit verzweifeltem Gesicht. Hm, ich bin gespannt, was mit diesem Discountrad noch auf mich zukommt. Aber ich hoffe, für meine Zwecke, nur etwas durch den Bezirk zu fahren, wird es ausreichen. Meine Bremse schleift übrigens immer noch.

Update 27.03.09:
Nach noch nicht mal einem Jahr kann ich mich wohl von diesem Fahrrad verabschieden. Seit schätzungsweise 14 Jahren bin ich nicht mehr vom Fahrrad gefallen. Heute ist es mir dann passiert, und ich bin immer noch etwas fassungslos.
Gerade als ich vor dem Willi-Brand-Haus die Ampel überquert hatte, blockierte der Vorderreifen, das Hinterteil vom Fahrrad bäumte sich hoch und ich stieg über den Lenker ab. 'Das gibts doch nicht' und 'Ach du Schei***!' schoss es mir durch den Kopf, aber bewegt habe ich mich während meines kurzen Flugs wohl nicht. Denn gelandet bin ich auf den Ellenbogen nach vorne rutschender Weise und dann mit dem obersten Ende meiner Beine. Da lag ich dann bäuchlings auf dem Boden und das Fahrrad war irgendwie über mir, verknotet mit meinen Beinen; wie ein Knoten kam es mir jedenfalls vor. Zwei liebe Mitmenschen - ja, die gibt es im verrufenen Kreuzberg! - eilten mir zu Hilfe herbei, so dass ich mich aufrappeln konnte.
Das war wirklich Glück im Unglück oder ein Schutzengel! Meine Ellenbogen sind blutig, aber noch heil, und der Wollpullover hat seltsamerweise nichts abbekommen. Die Schultern, vor allem auf einer Seite, tun weh, lassen sich aber in alle Richtungen bewegen. Meine Knie sind leicht abgeschürft und schmerzen, sind aber auch heil geblieben. Meine Beine sind knapp unter der Hüfte rot. Sonst nichts passiert, ausser dass sich der Vorderreifen meines Fahrrads nicht mehr dreht.
Ein sehr guter Freund kam mir zu Hilfe und suchte nach der Ursache des Unfalls. Allem Anschein nach haben sich die Metallstreben gelockert, die das Schutzblech halten und sind in die Speichen geraten. Denn diese Streben sind nicht fest verschraubt, sondern nur lose in Gummimuffen eingesteckt, so dass sie sich lösen können. Eine Sparmassnahme des Herstellers, die den Radfahrer dann Kopf und Kragen kosten kann.

Update 28.03.09:
Meine Beine unterhalb der Hüfte haben inzwischen riesige dunkelblaue Flecken. Fotos werde ich euch nicht zumuten;)

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