03.10.07

Einheitsfest 2007

Tag der Deutschen Einheit, wir haben frei und das ist auch gut so! Durch drei Fernsehabende hat uns die Meinungsmache des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dahin geführt, daß sich hoffentlich die meisten Leute über die Wiedervereinigung freuen. Nicht daß es wieder heißt, wir wollten die Mauer zurück.... Obwohl mich die Filme "Die Frau vom Checkpoint Charlie" und "Tage des Sturms" über das Leben in der DDR durchaus berührt haben, hätte ich dem Tag der Deutschen Einheit auch ohne diese Beeinflussung aus dem Fernsehen dieses Jahr endlich mal wieder freundlicher entgegengeschaut.
Nun gut, anlässlich des 17. Jahrestages der Deutschen Einheit findet auch in Berlin wieder ein öffentliches Fest statt. Seit gestern bereits tobt am Brandenburger Tor ein kostenloses Open-Air-Konzert, in dessen Rahmen das Finale der „Coca-Cola Soundwave Discovery Tour“, einer Veranstaltung zur Förderung von Nachwuchskünstlern, stattfand. Heute waren Bands wie Die Fantastischen Vier, Silbermond, 2raumwohnung, Juli, Ich+Ich, Culcha Candela ... von der Bühne am Brandenburger Tor zu hören. Quelle
Obwohl in der Zeitung stand, die Erwartungen der Veranstalter von 100.000en Besuchern hätte sich erfüllt, haben wir es gewagt, zum Tiergarten zu fahren. Wir sind über den Potsdamer Platz auf das Brandenburger Tor zugefahren, und da schien es wirklich gewaltig voll zu sein, was weiter hinten aber nicht mehr so dramatisch war. Als erstes schockierte uns ein Schild, welches uns verbot, zu fotografieren, zu filmen, ..., und uns darauf hinwies, daß wir gefilmt würden. Dieses unverständliche Verbot frustrierte uns ziemlich und meine Begleitung merkte sehr zutreffend an, wenn wir fotografiert werden, dürften wir uns doch wohl das Recht ausbitten, zurückzufotografieren.
Wir sind erstmal seitlich am Festgelände entlang, parallel zur Straße des 17. Juni, durch den Park gefahren, wo sich wiedermal die Unvollständigkeit der Absperrungen offenbarte. Wir haben die Aktivität mit einem ausgedehnten Spaziergang vorbei am Reichstag, der schwangeren Auster, dem Kanzleramt und am Kanal entlang verbunden. Das Festgelände haben wir erst anschließend ziemlich weit hinten auf der Straße des 17. Juni begangen und sind von dort aus auf das Brandenburger Tor zugelaufen. An den Einlaßstellen wurden die Besucherströme nach Hineinkommenden und Herausgehenden getrennt, wobei vom Sicherheitspersonal in jede Tasche ein prüfender Blick geworfen wurde. Ich muß sagen, obwohl ich mich immer wieder freue, etwas von Silbermond zu hören und zu sehen, war das Einheitsfest am Brandenburger Tor einfach nur ein Straßenfest, also sehr durchschnittlich, nicht aufregender als das Konzert gegen Gewalt und langweiliger als die großen Kinderfeste, die wir dieses Jahr hatten. Somit haben wir keinen Grund, den verbotenen Fotos hinterherzutrauern. Insgesamt bin ich enttäuscht. Auch wenn Berlin nicht das zentrale Fest ausgerichtet hat, hatte ich vom Einheitsfest mehr erwartet.

Keine Kommentare: