08.11.08

Suckway to hell

In Berlin Kreuzberg-36 hat unlängst eine Filiale der Sandwich-Restaurantkette Subway eröffnet. Da ich extrem selten am Schlesischen Tor bin, ging diese Entwicklung völlig an mir vorbei, bis ich vor einigen Tagen diesen Tagesspiegel-Artikel gelesen habe. Neugierig geworden, recherchierte ich und fand folgende Zeitungsberichte:
(Berliner Kurier am 13.05.2008),
zittyBERLINblog am 31.07.2008, von Franziska Klün,
berlijn-blog am 03.08.2008 von marjolein
,
Kreuzberg24.net,
fensterzumhof Fotogalerie Foto: Henning Onken,
taz am 01.10.2008, von Plutonia Plarre
,
(Berliner Morgenpost und) Die Welt am 10.10.2008, von Nicole Dolif,
JungleWorld am 23.10.2008, von Christoph Villinger und
Streetart, ein taz-Foto-Blog am 30.10.2008 von Caro
Der Sandwichladen erlebt seit seiner Eröffnung immer wieder Vandalismus, wobei keine Bekennerschreiben oder Ähnliches hinterlegt wurden. Dementsprechend wird hinsichtlich der Täter und deren Motivation/en spekuliert. Anwohner? Linksextremisten? Kapitalismus-Gegner? Anti-Amerikanismus? Gentrifizierungs-Widerstand? Nix genaues weiss man nicht. Aber die offiziellen Printmedien versuchen dahingehend aufzuklären, dass es sich bei dieser Subway-Filiale nicht um einen Ableger eines Grosskonzerns handelt, der die Sachschäden aus der Portokasse zahlen kann, sondern dass der Betreiber dieser Filiale ein Franchise-Nehmer ist, dem durch diesen Vandalismus erheblicher Schaden zugefügt wird, wenn nicht sogar der Bankrott droht. Vielleicht hilft diese Aufklärung, um einige der Täter zum Umdenken zu bewegen.

Heute habe ich mir dann mal die Zeit genommen, meiner Neugierde nachzugehen und den wilden Teil Kreuzbergs aufzusuchen, um zu sehen und zu fotografieren, wie der Laden nun aussieht.
Meine Meinung:
Weder von Vandalismus, noch von gewalttätigen Übergriffen, halte ich etwas, eher noch verabscheue ich Gewalt. Dennoch kann ich emotional nachvollziehen, dass die in diesem Zusammenhang mehrfach angesprochene Gentrifizierung die Betroffenen ausser Fassung bringt. Wer würde schon freundlich oder gelassen reagieren, wenn er aus seinem angestammten Kiez vertrieben würde? - ohne zu wissen, wann man nach einem Umzug aus dem nächsen Wohngebiet vertrieben wird. Bezogen auf die Vermutung, bei den Übergriffen handele es sich um Anti-Amerikanismus und/ oder Kapitalismusgegner kann ich nicht das geringste Verständnis für die Gewaltanwendungen aufbringen. Gerade wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung eines Filialgeschäfts geht, sollte eigentlich klar sein, dass wir Verbraucher durch unsere individuellen Konsumentscheidungen beeinflussen, welche Geschäfte und Waren bleiben und welche verschwinden werden.
Ich persönlich kann Subway spätestens seitdem ich von einer Mitarbeiterin (oder sollte es die Firmenstrategie gewesen sein?) übers Ohr gehauen wurde, nicht mehr leiden. Geschmeckt haben mir die überteueren Sandwiches vorher auch nicht übermässig. Also werde ich keinen Fuss mehr in die Filialen dieser Kette setzen. Das wäre dann mein Beitrag zum Boykott, aus persönlichen Gründen.

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